Unter dem Begriff Corporate Social Responsibility, abgekürzt CSR, wird ganz allgemein die gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens verstanden. Dazu zählen nicht nur soziale und ökologische Aspekte, sondern auch ökonomische Ansätze. Der Begriff ist nicht rein wissenschaftlich zu verstehen. Die Europäische Kommission räumt der CSR auf europäischer Ebene einen praktischen Stellenwert ein und greift ihn explizit in seinen Mitteilungen auf. Demnach ist die Corporate Social Responsibility als Leitidee für Unternehmen zu verstehen, durch die insbesondere positive Effekte auf Seiten der Gesellschaft und des Unternehmens selbst maximiert werden.
CSR wird durch die EU-Kommission definiert
„als ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren“.
Im Vordergrund steht somit die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Diese ist für Unternehmen jeder Größe von Relevanz und ist vorwiegend als freiwillige Verpflichtung zu sehen. Auch Geschäftspraktiken können zur Corporate Social Responsibility gehören. Sie umfasst somit unter Umständen auch den unternehmenseigenen Code of Conduct sowie diverse andere Vorschriften, die im geschäftlichen Miteinander von Bedeutung sind.
Um zu verstehen, was Unternehmen konkret bei der Corporate Social Responsibility beachten müssen, ist es wichtig zu wissen, wie sich diese von der Compliance unterscheidet. Allerdings sollte dabei klar sein, dass sich beide Begriffe nicht per se ausschließen. Vielmehr bilden sie im Unternehmen eine Einheit und lassen sich nicht scharf voneinander trennen, sondern miteinander verbinden.
Zur Compliance zählen in erster Linie externe Regeln und Vorgaben, aber auch branchenspezifische Vorschriften. Sie wird auch als Legal Compliance bezeichnet, da sie Gesetze und Regularien im Fokus hat. Die Einhaltung der einschlägigen Normen setzt voraus, dass sich Mitarbeitende entsprechend compliant verhalten. Hierzu bietet lawpilots Online-Schulungen zu den Grundlagen der Compliance an, aber auch zu vertiefenden Spezialthemen wie beispielsweise dem Gleichbehandlungsgesetz / AGG, dem Lieferkettengesetz oder zum Thema Whistleblowing und Hinweisgeberschutz.
In den Bereich CSR fallen demgegenüber vor allem moralische und ethische Werte, wie sie beispielsweise auch über den im Unternehmen geltenden Code of Conduct umgesetzt werden. Dabei geht es um Leitideen, über die ein Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Nach der Definition der EU-Kommission zeichnen sich diese aus durch:
Die Corporate Social Responsibility wirkt in Unternehmen nicht nur nach außen. Sie zeigt auch Innenwirkung und wirkt sich so unmittelbar auf die Identifikation und Motivation der Mitarbeitenden aus. Umso deutlicher wird dadurch die Relevanz für Unternehmen. Gerade das Zusammenspiel aus Code of Conduct (kurz: CoC) und CSR sorgt dafür, dass das Management beider Aspekte zum unverzichtbaren Standard für Unternehmen gehört.
Wer sich als EntscheiderIn oder Führungskraft im Unternehmen nur auf die Umsatzzahlen konzentriert, sieht in einer durchdachten CSR allerdings keinen geldwerten Vorteil. Das ist bei der Compliance mitunter anders: Hier sorgt beispielsweise die vollumfängliche Beachtung des AGG dafür, dass sich auch die Produktivität und damit die Arbeitsatmosphäre verbessert. Gleiches gilt für die Einführung von Hinweisgebersystemen bzw. für eine positive Fehlerkultur im Unternehmen.
Gesellschaftliche Verantwortung kann nur unzureichend durch Zahlen dargestellt werden. Während bei Verstößen gegen die Compliance Sanktionen und Bußgelder drohen, sind die Konsequenzen bei einem Mangel an gesellschaftlicher Verantwortung weniger deutlich. Das ändert nichts an der Bedeutung für Unternehmen.
Für die erfolgreiche Umsetzung von CRS in Unternehmen gibt es zahlreiche Praxisbeispiele. Dazu zählen sowohl ökologische Projekte als auch soziale Maßnahmen.
Während noch vor einigen Jahren die Beachtung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen innerhalb der Lieferkette als freiwilliges Prinzip von Unternehmen galt, wird dies ab 01.01.2023 für Unternehmen zur gesetzlichen Pflicht. Das neue Lieferkettengesetz sieht explizite Vorgaben für Unternehmen vor, um auf globaler Ebene die Verletzung von Menschenrechten im Miteinander der Wirtschaft zu verhindern.
Neben einer funktionierenden Compliance ist es für Unternehmen unerlässlich, auch die eigene gesellschaftliche Verantwortung zu begreifen und im unternehmerischen Alltag umzusetzen. Nur so können diese ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, indem sie
Dies ist dort möglich, wo Mitarbeitende sehen, dass das gesellschaftliche Engagement des Unternehmens mit den unternehmerischen Ideen und Visionen übereinstimmt. Unternehmen sind somit gut beraten, wenn Projekte einen Bezug zur Belegschaft oder zum Betrieb selbst haben. Reine „Greenwashing“-Projekte, also Projekte, bei denen Unternehmen lediglich durch Geldspenden ihre gesellschaftliche Verantwortung zeigen, werden von Mitarbeitenden schnell durchschaut und sind erfahrungsgemäß nicht geeignet, eine positive Innenwirkung zu erzeugen.
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