9 min Zuletzt auktualisiert: 13.09.2024

Digitalisierung und Datenschutz: Hürden meistern

Die elektronische Datenverarbeitung gehört in deutschen Unternehmen heute ganz selbstverständlich zum Standard. Der Computer ist in den meisten Fällen inzwischen ein geschätzter Kollege, im Dauereinsatz und erledigt viele Aufgaben zuverlässig und schnell. Dabei gehört die EDV bei genauer Betrachtung noch gar nicht allzu lange zur Grundausstattung, insbesondere in den für Deutschland volkswirtschaftlich so wichtigen kleinen und mittelständischen Unternehmen. Noch vor 20 bis 30 Jahren war der Computer eine vergleichsweise neue technische Errungenschaft, der Unternehmen mit großen Zweifeln begegneten. Im Jahr 1990 kamen auf 100 Einwohner in Deutschland gerade einmal neun Personal Computer in Unternehmen und in wenigen privaten Haushalten.

Auch wenn der Computer und die mit ihm verbundene elektronische Datenverarbeitung heute einen festen Platz in Unternehmen erlangt haben, ist das Thema Digitalisierung noch genauso akut, wie in den ersten Jahre der EDV. Nicht nur, dass neue Technologien immer mehr Möglichkeiten bieten, Prozesse in Produktion und Verwaltung von Unternehmen zu digitalisieren, selbst grundlegende Vorgänge sind in vielen Unternehmen noch papiergebunden, was letztlich bedeutet, dass die Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung bei weitem nicht ausgeschöpft werden.

Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Mit dem in den letzten Jahren zunehmend verschärften Datenschutz ist ein neuer Grund entstanden, weshalb sich Unternehmen mit der möglichen Digitalisierung schwertun.

Deutschland und die Digitalisierung – Geschichte einer Hassliebe

Eine aktuelle Studie der internationalen Unternehmensberatung McKinsey & Company belegt einmal mehr, dass Deutschland in Sachen Digitalisierung im europäischen Vergleich zu den Schlusslichtern zählt. Dies betrifft sowohl das Konsumentenverhalten als auch die Situation von Unternehmen, aus der dieses letztlich resultiert. Für die konkrete Situation in Unternehmen fällt das Urteil zahlloser Untersuchungen nicht viel freundlicher aus. Ob Kundendaten, Aufträge, Lagerbestände, Instandhaltungsvorgänge oder Personaldaten – wo Daten nicht sogar noch in Papierform vorgehalten und genutzt werden, kommen einfache Methoden der elektronischen Verarbeitung zum Einsatz, die weit hinter den Möglichkeiten und Erfordernissen der umfassenden Digitalisierung zurückstehen.

Die Frage, warum sich die Deutschen mit der Digitalisierung so schwer tun, ist nicht in einem Satz zu beantworten. Eine Vielzahl verschiedener Faktoren trägt dazu bei, dass es Unternehmen schwer fällt, von gewohnten analogen oder nur zum Teil digitalisierten Prozessen abzuweichen und die technologischen Möglichkeiten in vollem Umfang zu nutzen. Die deutsche Politik trägt hierzu im gleichen Maße bei, wie Versäumnisse der letzten Jahrzehnte im Hinblick auf die erforderliche Infrastruktur sowie eine verbreitete Skepsis und Unsicherheit gegenüber digitalem Fortschritt.

Viele Experten erkannten in der Corona-Krise einen Katalysator für die deutschen Bestrebungen im Hinblick auf die Digitalisierung. Arbeit im Homeoffice und die Verlagerung weiter Teile des Handels ins Internet haben einerseits gezeigt, dass Unternehmen, die bereits in der Digitalisierung fortgeschritten waren, deutlich reibungsloser ihr Kerngeschäft fortsetzen konnten. Andererseits haben viele Unternehmen innerhalb weniger Wochen und Monate in Sachen Digitalisierung unter dem bestehenden Druck mehr geleistet als in den vergangenen Jahren zusammengenommen.

Datenschutz verzehrt den Fortschritt der Digitalisierung

Viele Prognosen gehen davon aus, dass die Corona-Pandemie auf die Digitalisierung über sie hinaus Wirkung erzielen wird. Die Erkenntnisse, die zum Beispiel im Bereich Remote-Working gewonnen wurden, werden in vielen Unternehmen dazu führen, dieser Form der Arbeit auch in der Zukunft verstärkt Platz einzuräumen. Die dazu erforderlichen technischen Maßnahmen sind geeignet, die Digitalisierung im Ganzen voranzutreiben.

Gleichzeitig mehren sich die Expertenstimmen, wie auch im Fall der genannten McKinsey-Studie, die dem Optimismus Grenzen setzen und die Hoffnungen auf eine radikale Abkehr von der Zurückhaltung in Fragen der Digitalisierung dämpfen. Ein Grund hierfür ist der Datenschutz.

Bei ehrlicher Betrachtung bewegt sich die Arbeit vieler Unternehmen unter Corona-Bedingungen im Bezug auf den Datenschutz in einer juristischen Grauzone. Ob jeder Datenverkehr aus dem und ins Homeoffice den strengen Anforderungen des Datenschutzes entsprach, ist zumindest fraglich. Auch in Bezug auf die digitale Kommunikation werfen Vorwürfe gegen einige wenige Dienstanbieter nur ein Schlaglicht auf prominente Einzelfälle. Selbst nachgewiesene Verstöße gegen das Datenschutzrecht erscheinen im Vergleich zur täglichen Berichterstattung über die Entwicklung der Pandemie nur als Randnotiz.

Das Thema Datenschutz hat in deutschen Unternehmen für große Verunsicherung gesorgt. Mit der DSGVO hat das Thema eine neue Qualität erreicht. Auch wenn der Schutz personenbezogener Daten schon vor der gesamteuropäischen Regelung in nationalen Gesetzen Ausdruck gefunden hat, war das Inkrafttreten der DSGVO für viele Unternehmen ein Schreckmoment. Fünf Jahre nach Beschluss und drei Jahre nach Inkrafttreten der DSGVO kämpfen viele Unternehmen immer noch mit der Umsetzung der umfangreichen Vorschriften der Datenschutzverordnung. Was erlaubt und was konkret verboten ist und welche Konsequenzen das auf die gewohnte Arbeitsweise haben muss, ist in vielen Unternehmen sprichwörtlich ein Buch mit sieben Siegeln.

Digitalisierung und Datenschutz sind dabei untrennbar miteinander verbundene Themen. Mit der Digitalisierung wächst die Menge der täglich verarbeiteten Daten rapide und neue Formen der Datenübertragung erhöhen zusätzlich den Aufwand zur Gewährleistung des vorgeschriebenen Datenschutzes. Letztlich machen erst die Möglichkeiten der Digitalisierung, in Gestalt der verstärkten Erfassung von Daten in allen (digitalen) Lebensbereichen und der problemlosen Verknüpfung von Daten und Personen, den Schutz personenbezogener Daten überhaupt erst in wachsendem Maße erforderlich.

In der Wahrnehmung von Unternehmen bedeutet das letztlich vor allen Dingen eines: Je weiter die Digitalisierung fortschreitet, desto größer werden die erforderlichen Anstrengungen im Datenschutz, damit der zu betreibende Aufwand und nicht zuletzt die Risiken eines ungewollten Datenschutzverstoßes. Die Folgen sind in vielen Fällen verstärktes Misstrauen und anhaltende Zurückhaltung.

Digitalisierung und Datenschutz – Angst vor der eigenen Courage

Anzunehmen, Verantwortlichen in Unternehmen wären der Nutzen und das Potenzial der Digitalisierung nicht bewusst, ist ein Irrtum. Es bedarf keiner weitreichenden Fachkenntnisse, um zu verstehen, dass die Optimierung und die Automatisierung von Geschäftsprozessen Zeit und Geld sparen und die Leistungsfähigkeit insgesamt steigern kann. Trotzdem schätzen viele Unternehmen die Risiken und den Aufwand offensichtlich höher ein als den zu erwartenden Nutzen. Das Hauptproblem beim Datenschutz liegt dabei in den Augen vieler Unternehmensverantwortlicher bei den MitarbeiterInnen. Sie sind diejenigen, die täglich mit Daten arbeiten und in den meisten Fällen letztlich für Datenschutzverstöße ursächlich verantwortlich sind. Der größte Aufwand, den Unternehmen deshalb betreiben müssen, um Datenschutz zu gewährleisten und dadurch Digitalisierung zu ermöglichen, ist die Qualifizierung und Sensibilisierung ihrer MitarbeiterInnen in allen Fragen des täglichen Datenschutzes.

lawpilots Datenschutz-Schulung als Motor der Digitalisierung

Datenschutz ist ein ernstzunehmendes Thema. Das bedeutet jedoch nicht zwingend, dass die Auseinandersetzung mit seinen Grundlagen nicht auch Spaß machen kann. Wer mit Spaß lernt, der lernt nachhaltig und ist im Anschluss in der Lage, Gelerntes im Alltag korrekt und zielführend anzuwenden.

Mit innovativen E-Learnings qualifiziert und sensibilisiert lawpilots MitarbeiterInnen in Unternehmen für den rechtskonformen Umgang mit personenbezogenen Daten auf Grundlage der Datenschutzgrundverordnung.

In weniger als 60 Minuten vermittelt lawpilots mit ExpertInnen interviews, Erklärvideos, Dialogspielen und anderen interaktiven Elementen grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten im Datenschutz und schafft so ein elementares Fundament für die Digitalisierung aller relevanten Unternehmensbereiche.

Lernkontrollen im Rahmen der Online-Schulung verschaffen Verantwortlichen die erforderliche Gewissheit, dass jede bzw. jeder MitarbeiterIn über das Rüstzeug verfügt, das für den Umgang mit sensiblen Daten unverzichtbar ist.

So hilft lawpilots Unternehmen dabei, die Bremse zu lösen, die sie daran hindert, das volle Potenzial der Digitalisierung auszuschöpfen, ohne dabei Gefahr zu laufen, mit geltendem Recht in Konflikt zu geraten.

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