10 min Zuletzt auktualisiert: 02.12.2024

Kommunizieren mit ChatGPT: Datenschutz und IT-Sicherheit

ChatGPT ist ein künstlicher Sprachgenerator, der auf der GPT-3.5-Architektur von OpenAI basiert. ChatGPT ist seit seiner Vorstellung im Jahr 2020 in aller Munde und hat bereits jetzt Einfluss auf zahlreiche Bereiche, von Bildung und Sprachlernplattformen bis hin zur Medizin und dem Arbeitsmarkt. Aber wie sicher ist es, solche innovativen Technologien zu nutzen?  In diesem Artikel beleuchten wir die Herausforderungen und Lösungen, die sich im Spannungsfeld zwischen ChatGPT, Datenschutz und IT-Sicherheit abzeichnen. Wir untersuchen, wie verantwortungsvolle KI-Nutzung gewährleistet werden kann, ohne die Privatsphäre der BenutzerInnen zu beeinträchtigen, und bieten einen umfassenden Überblick über ethische Fragestellungen, die bei der Implementierung von ChatGPT in unserem Alltag entstehen. 

Was ist ChatGPT?

ChatGPT ist ein künstlicher Sprachgenerator und nutzt Deep-Learning-Technologien, um aus Texteingaben auf natürliche Weise neue Texte zu generieren. Das Modell  basiert auf der GPT-3.5-Architektur von OpenAI und wurde 2020 vorgestellt. ChatGPT ist das größte bekannte Sprachmodell, das jemals entwickelt wurde und verfügt über 175 Milliarden Neuronen. Das Tool wurde darauf trainiert, die natürliche Sprache zu verstehen, Zusammenhänge zu erkennen und daraufhin Texte zu generieren.

Was kann ChatGPT?

ChatGPT kann aus Texteingaben auf natürliche Weise neue Texte generieren, die inhaltlich und sprachlich korrekt sind. Das Modell kann dabei sowohl auf Fragen antworten, als auch selbständig Dialoge führen. ChatGPT kann in vielen Bereichen eingesetzt werden, von Bildung und Sprachlernplattformen bis hin zur Medizin und dem Arbeitsmarkt.

Was sind mögliche Anwendungen von ChatGPT?

  • Chatbots für den Kundensupport
  • Personalisierte Werbung
  • Automatisierte Textgenerierung für Online-Artikel
  • Künstliche Sprachassistenz für Menschen mit Behinderungen
  • Übersetzungsdienste
  • Personalisierte Empfehlungen für E-Commerce-Plattformen
  • Automatisierte Textgenerierung für Verträge und juristische Dokumente
  • Automatisierte Textgenerierung für wissenschaftliche Publikationen

Was kann ChatGPT nicht?

ChatGPT hat Schwächen im Bereich der Kontextverarbeitung und kann bei komplexen Themen und Zusammenhängen schnell an seine Grenzen stoßen. Zudem kann das Modell nur auf Basis der Texteingaben agieren und kann keine Informationen aus Bildern, Videos oder Audioaufnahmen extrahieren.

Was sind die Vorteile von ChatGPT

ChatGPT hat zahlreiche Vorteile und kann in vielen Bereichen für eine Effizienzsteigerung sorgen. Durch die automatisierte Textgenerierung können Prozesse beschleunigt und Kosten gesenkt werden. Zudem kann ChatGPT in Bereichen eingesetzt werden, in denen eine natürliche Interaktion mit den KundInnen oder NutzerInnen wichtig ist, wie zum Beispiel im Kundensupport oder in der Bildung. Insgesamt bietet ChatGPT eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten und ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer künstlichen Intelligenz, die menschliche Interaktionen nachahmen kann.

Welche Datenschutzprobleme könnte es beim Einsatz von ChatGPT geben?

Obwohl ChatGPT zahlreiche Vorteile bietet, muss der Datenschutz bei der Nutzung erhalten bleiben.  Da das Modell auf Basis von großen Mengen an Daten aus dem Internet trainiert wird, können diese Daten auch sensible Informationen enthalten, wie zum Beispiel personenbezogene Daten oder geistiges Eigentum. Es besteht die Gefahr, dass diese Daten von Dritten abgegriffen oder missbraucht werden könnten.

Risiken für den Datenschutz

Datensicherheit stellt ein zentrales Compliance-Thema für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden dar. Im Zusammenhang mit dem Einsatz von Technologien wie ChatGPT bestehen verschiedene Datenschutzrisiken, die für IT-Mitarbeitende und alle anderen Beschäftigten des Unternehmens relevant sind. Diese beinhalten unter anderem das unbeabsichtigte Speichern sensibler firmeninterner Informationen, was das Risiko von Datenschutzverstößen erhöht, sowie die mögliche Offenlegung persönlicher Mitarbeiterdaten, die die Privatsphäre gefährden. Mangelnde Anonymisierung kann dazu führen, dass Unternehmensdaten missbräuchlich genutzt oder von Dritten eingesehen werden. Verstöße gegen Datenschutzgesetze können auftreten, wenn die Zustimmung der betroffenen Personen nicht korrekt eingeholt wird oder Datenverarbeitungsprozesse rechtswidrig sind. Darüber hinaus können Sicherheitslücken und Cyberangriffe zu unautorisierten Zugriffen oder der Offenlegung von Mitarbeiterdaten führen.

Um diese Risiken zu minimieren, sollten sowohl die IT-Abteilung als auch die Mitarbeitenden des Unternehmens sicherstellen, dass geeignete Datenschutzmaßnahmen implementiert sind. Dies kann die Anonymisierung von Daten, das korrekte Einholen der Zustimmung der betroffenen Personen, die Einhaltung aller gesetzlichen Anforderungen und die Umsetzung robuster Sicherheitsvorkehrungen beinhalten.

Italienische Sperrung von ChatGPT

Die italienische Datenschutzbehörde „Garante per la protezione dei dati personali“ (GPDP) hat den Zugriff auf den KI-Chatbot ChatGPT des US-Unternehmens OpenAI in Italien vorübergehend verboten. Unternehmen und Arbeitgebende sollten dies als Gelegenheit nutzen, den Einsatz von Chatbots wie ChatGPT sorgfältig zu prüfen, um das Risiko von Geldbußen zu verringern. Laut GPDP mangelt es unter anderem an einer rechtlichen Grundlage für die umfassende Speicherung und Verarbeitung der betroffenen Personendaten sowie an angemessenen und transparenten Informationen für die NutzerInnen und betroffenen Personen bezüglich der Verwendung ihrer Daten. Die GPDP war im Zusammenhang mit der Meldung einer Datenpanne durch ChatGPT am 20. März 2023 auf die o.g. Punkte aufmerksam geworden

Der CEO von OpenAI Sam Altman gab am 29. April 2023 bekannt, dass ChatGPT nun „wieder in Italien zugänglich“ ist. Er ging jedoch nicht auf die genauen Maßnahmen ein, die das Unternehmen ergriffen hat, um die Transparenzanforderungen der italienischen Aufsichtsbehörde zu erfüllen. Wie die italienische Aufsichtsbehörde mitteilte, musste ChatGPT unter anderem seine Praktiken zur Datenverarbeitung offenlegen und Maßnahmen bezüglich Altersbeschränkungen einführen, um die Aufhebung des Verbots zu erreichen.

IT-Sicherheitsprobleme bei ChatGPT

Die Nutzung von KI-Systemen wie ChatGPT kann in der Tat verschiedene IT-Sicherheitsprobleme für Unternehmen aufwerfen. Hier sind einige davon:

  • Datenschutz und Datenleck: ChatGPT interagiert mit BenutzerInnen und erzeugt Antworten basierend auf den bereitgestellten Daten. Es besteht immer das Risiko, dass sensible Daten, die während dieser Interaktionen preisgegeben werden, missbraucht oder kompromittiert werden könnten. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie über robuste Datenschutzpraktiken verfügen und die Daten, die von der KI verarbeitet werden, sicher speichern.
  • Falschinformation und Manipulation: ChatGPT kann manchmal falsche oder irreführende Informationen generieren, was zu Fehlentscheidungen führen kann. Darüber hinaus könnten böswillige Akteure versuchen, die KI zu manipulieren, um schädliche oder irreführende Informationen zu verbreiten.
  • Compliance und rechtliche Probleme: Die Nutzung von KI-Systemen wie ChatGPT kann zu Compliance- und rechtlichen Problemen führen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Urheberrecht. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie alle relevanten Gesetze und Vorschriften einhalten, wenn sie solche Systeme einsetzen.
  • Missbrauch zur Durchführung von Cyberangriffen: Cyberkriminelle könnten KI-gestützte Systeme wie ChatGPT missbrauchen, um raffiniertere Angriffe durchzuführen. Beispielsweise könnten sie ChatGPT nutzen, um Phishing-E-Mails realistischer zu gestalten oder um automatisierte Angriffe effizienter durchzuführen.

Ethik und Verantwortung

Die Relevanz von Ethik und Verantwortung in der KI-Anwendung ist für Unternehmen essenziell. Das Missbrauchspotential von Technologien wie ChatGPT zur Verbreitung von Falschinformationen könnte das Unternehmensimage schädigen und rechtliche Konsequenzen mit sich bringen. Deshalb ist es wichtig, klare Richtlinien für den Einsatz solcher Technologien zu haben, einschließlich Verhaltensregeln für Mitarbeitende und Datenschutzmaßnahmen. Ein ethischer, verantwortungsvoller Umgang mit KI stärkt nicht nur das Kundenvertrauen, sondern fördert auch eine Unternehmenskultur, die auf Verantwortung und Integrität basiert.

Fazit

Die Implementierung von KI-Technologien wie ChatGPT in Unternehmen birgt enormes Potenzial für Effizienz und Automatisierung. Doch trotz der Vorteile müssen Unternehmen die damit verbundenen Datenschutz- und IT-Sicherheitsrisiken berücksichtigen. Unternehmen müssen strenge Datenschutzrichtlinien und -verfahren umsetzen, um sensible Informationen zu schützen, einschließlich der korrekten Anonymisierung von Daten und der Einhaltung aller gesetzlichen Anforderungen. Ebenso relevant ist eine ethische Perspektive auf die Nutzung von KI, einschließlich klarer Verhaltensrichtlinien für Mitarbeitende. Insgesamt sollten Unternehmen proaktiv die Herausforderungen der KI-Nutzung adressieren, um Kundenvertrauen aufzubauen und eine Kultur der Verantwortung und Integrität zu fördern.

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