Es war als hielt die Welt ihren Atem an am 03.11.2020. Und selbst als Joe Biden offiziell zum Präsidenten erklärt wurde, arbeitete Donald Trumps Team weiter daran den Wahlsieg zu verleugnen. Trump, ein US-Präsident wie es ihn noch nie gegeben hat – mit spektakulären Tweets, regelmäßigen Skandalen und jeder Menge Interessenkonflikten in seinen Unternehmen. Schließlich ist er Besitzer von über 500 Unternehmen, deren Management zwar bei seinen Söhnen liegt, auf deren Konten Trump jedoch auch während seiner Präsidentschaftszeit Zugriff hatte.
Ein genereller Interessenkonflikt entsteht, wenn verschiedene Interessen in Konkurrenz oder im Widerspruch zueinander stehen. Wenn z. B. das Urteilsvermögen einer Person in einer Situation durch anderweitige Verpflichtungen getrübt wird und sie dadurch nicht im eigentlichen Interesse ihres Arbeitgebers handelt.
Wichtig hierbei ist, dass der Interessenkonflikt zustande kommt, sobald das Risiko der Beeinflussung besteht, und nicht erst, wenn wirklich eine Beeinflussung stattfindet.
Es gibt verschiedene Beweggründe, die auf das Urteil des Entscheidungsträgers einwirken können und deshalb einen Interessenkonflikt darstellen.
Konflikte aufgrund von persönlichen Beziehungen in Form von Gefallen für Freunde oder Bekannte
Sobald Mitarbeiter ihre Beziehungspartner, Freunde, Familienmitglieder oder andere ihnen nahestehenden Personen in unternehmerische Entscheidungen mit einbinden entsteht ein Interessenkonflikt und das Risiko der Beeinflussung auf Grund von persönlichen Beweggründen.
Trump seinerseits ernannte seine eigene Tochter Ivanka und deren Mann zu offiziellen Beratern im Weißen Haus. Obwohl es sicherlich geeignetere Kandidaten für die entsprechenden Stellen gegeben hätte, stellt die Einberufung bereits auf Grund der familiären Verbindung einen eindeutigen Interessenkonflikt dar.
Wenn Mitarbeiter im Entscheidungsprozess einer Auftragsvergabe Geschenke der infrage kommenden Unternehmen annehmen, kann der eigene finanzielle Vorteil zu einem Konflikt mit den objektiven Interessen des Arbeitgebers führen und birgt in diesem Fall die Gefahr der Korruption.
So schuf Trump eine ganze Reihe an Interessenkonflikten in dem er Lobbygruppen und Regierungsvertreter zu Aufenthalten in seinen eigenen Hotels einlud und sogar den Vorschlag einbrachte den G7-Gipfel in seinem Golfhotel in Miami abzuhalten.
Bei der Zusammenarbeit mit Konkurrenzunternehmen besteht eine erhöhte Gefahr der Weitergabe von vertraulichen Informationen. Dies kann die Wahrung von Geschäftsgeheimnissen verletzen, Wettbewerbsverstöße fördern oder sogar zum Insiderhandel auswachsen.
In Trumps Fall könnte man hier beispielsweise seine internationalen Geschäftsbeziehungen nach Russland, China, in die Türkei und Saudi-Arabien nennen, die ein großes Risiko darstellen seine Haltung zu internationalen Geschehnissen und Entscheidungen zu beeinflussen.
Auch das Ausüben einer anderen Tätigkeit während des eigentlichen Berufs oder eine Anschlussbeschäftigung, die in Konflikt mit der vorigen Arbeitsstelle steht, sind weitere Möglichkeiten, aus denen ein Interessenkonflikt entstehen kann.
In Bezug auf Trump wäre hier seine wirtschaftliche Vergangenheit, sowie die über 500 Unternehmen deren Eigentümer er während seiner Präsidentschaftszeit war, zu nennen.
Prinzipiell verfolgen Stakeholder die gleichen Interessen wie die Unternehmensführung. Beide priorisieren das Wohl des Unternehmens. Manager haben jedoch teilweise auch eigene Interessen. Beispielsweise die Erreichung des jährlichen Bonus. Das kann dazu führen, dass kurzfristige finanzielle Gewinne gegenüber strategisch wichtigen Zukunftsinvestitionen bevorzugt werden. Daraus ergeben sich häufig hochriskante Handlungen, in die der Stakeholder keine Einblicke erhält.
Wie im Falle des Cambridge Analytica Skandals. Dabei wurden von Millionen Facebook-Nutzern ohne deren Wissen ihre persönlichen Daten gesammelt und an das Datenanalyse-Unternehmen Cambridge Analytica verkauft. Als dies bekannt wurde fiel der Aktienkurs von Facebook rapide und führte zu einer nachhaltigen Rufschädigung.
Interessenkonflikt Erklärung: Wieso sollten Sie unbedingt vermieden werden?
Wenn Sie jedoch nicht zufällig der Präsident der Vereinigten Staaten sind, sollten Sie und Ihre Mitarbeiter sofort reagieren, wenn sich die Gefahr eines Interessenkonflikts anbahnt.
Die möglichen Folgen von Interessenkonflikten sind:
Wenn Interessenkonflikte bekannt werden, können sie für das betroffene Unternehmen, die Organisation oder Behörde beträchtliche Rufschäden herbeiführen und die Glaubwürdigkeit bei den Kunden langfristig mindern.
Wenn Entscheidungen nicht in Unabhängigkeit, sondern aufgrund von Beeinflussung, persönlichen Beziehungen oder unter Zusammenarbeit mit Wettbewerbern getroffen werden und nicht im eigentlichen Interesse des Arbeitgebers gehandelt wird, kann es schnell zu wirtschaftlichen Schäden kommen. Weil z. B. der Auftrag nicht an das geeignetste Unternehmen vergeben worden ist, entsprach die Leistung nicht den Erwartungen, es entstanden zu hohe Kosten oder Geschäftsgeheimnisse gerieten nach außen.
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen müssen für ihr fehlerhaftes Verhalten im Umgang mit Interessenkonflikten mit arbeitsrechtlichen Verfahren oder sogar strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Aber auch der Arbeitgeber selbst muss für die ggf. entstandenen Schäden haften. Besonders schwer wiegen die rechtlichen Konsequenzen, wenn die Kriterien der Korruption, Betrug, Geheimnisverrat oder Insiderhandel vorliegen. Das Unternehmen haftet, wenn die Unternehmensführung ihren Sorgfaltspflichten nach BGB §280, §241 nicht erfüllt hat.
Um die Gefahr möglicher Interessenkonflikte in Unternehmen und deren Folgen zu vermeiden, ist es sinnvoll Maßnahmen zu ergreifen und Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit gezielten Schulungen weiterzubilden. Mit unserer Online-Schulung „Umgang mit Interessenkonflikten“ lernen Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beispielsweise:
In unserer Schulung empfehlen wir außerdem:
So kann sich jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin an klaren Guidelines orientieren und ohne mögliche Konfliktpotentiale die Offenlegung von Interessenkonflikten frei ansprechen. Die Sensibilisierung Ihrer Mitarbeiter im Rahmen unserer Schulung in Bezug auf die Einschätzung möglicher Risiken führt zu der Bildung eines gemeinschaftlichen Schutzschildes für jeden Einzelnen und damit auch für Ihre gesamte Organisation und unsere Gesellschaft.
Quellen: