Nachhaltigkeit ist Trend: Egal, ob Umweltfreundlichkeit oder nachhaltiges Wirtschaften, Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist auch kaum ein Thema so drängend, was dafür sorgt, dass es sich auf alle Lebensbereiche auswirkt. Nachhaltigkeit und Verantwortung für die Umwelt beinhalten viel mehr als die Vermeidung von Plastikmüll, der Vermüllung des Ozeans durch Verpackungen oder Essensverschwendung in der Kantine. Gesellschaft, Politik oder aber die Wirtschaft: Alle sind betroffen, gerade auch ökonomische AkteurInnen. Wollen Unternehmen also auch in Zukunft konkurrenzfähig sein und eine Alternative darstellen, dann sollten sie mit der Zeit gehen und auf Nachhaltigkeit bauen. Wie aber erreicht man sie und was haben Unternehmen davon, wenn sie nachhaltig wirtschaften? Dieser Artikel zeigt, wie nachhaltig Nachhaltigkeit selbst ist und wie positiv eine gute Nachhaltigkeitsstrategie Dinge, wie Umweltbelastung, Menschenrechte und die eigenen Mitarbeitenden beeinflussen kann.
Schon die Thesen des “Club of Rome” sagten in den 1970ern vorher, dass es um das Weltklima insgesamt schlecht steht und sich dieser Zustand in Zukunft nur verschlimmern würde, sofern die Menschheit nicht eine entscheidende Kehrtwende in ihrem Verbrauch fossiler Stoffe, Ressourcen und ihrem umweltschädigendem Verhalten mache. Heute ist es anhand der Auswirkungen davon klar, dass sich die Menschheit dafür zu viel Zeit gelassen hat. Das hat zur Folge, dass heutzutage immer mehr und immer schneller ersichtlich wird, wie sich das globale Klima erwärmt und der Klimawandel in großen Schritten voranschreitet.
Durch den steigenden Meeresspiegel, schmelzende Gletscher oder aber Jahrhundertkatastrophen, die immer häufiger auftreten und auch des Öfteren Europa treffen, wurde umso mehr deutlich, dass der Wirtschaft und ihren AkteurInnen eine Schlüsselrolle zukommt, wenn es darum geht, die Erderwärmung einzudämmen und die Umwelt zu schonen und durch gute Ideen zu schützen.
Zudem sind der Klimawandel und seine Prävention das Thema unserer Zeit. Das macht ihn – zusätzlich zum Schutz, den Unternehmen schon allein durch ihre Lieferketten oder aber nachhaltiges Wirtschaften, beitragen können – zu einem Kernelement der ethischen Ausrichtung eines jeden Betriebs. Wenn ein Betrieb weiterhin eine große Rolle spielen möchte und auch in Zukunft innovativ und erfolgreich sein möchte, dann ist er gut beraten, sich nicht nur mit der Nachhaltigkeit zu beschäftigen, sondern sich auch nach ihr zu richten. Außerdem gibt es diverse aktuelle Entwicklungen, die den Handlungsdruck auf Unternehmen erhöhen und somit gleichzeitig deutlich machen, wieso Nachhaltigkeit für Unternehmen so wichtig ist:
Moralische Grundsätze sind nicht nur für den Code of Conduct (den Verhaltenskodex und die unternehmensinternen Richtlinien) eines Betriebes wichtig, sondern auch für die Unternehmenskultur, Struktur und die Nachhaltigkeit im Ganzen. Ethische Grundsätze und freiwillig zugelegte Verhaltenskodexe sind eine Chance für Unternehmen, sich der aktuellen Thematik des Umwelt- und Klimaschutzes glaubwürdig anzunehmen und in der Öffentlichkeit mit Authentizität Stellung zum Thema zu beziehen. Nimmt ein Unternehmen eine positive Rolle ein und wird es von anderen derart wahrgenommen, übernimmt es häufig eine Vorbildfunktion. Gerade auch durch den neuen Weg, den der Betrieb somit geht, lassen sich neue Innovationen und Ideen erarbeiten und somit die Zukunftsfähigkeit sichern und neue Kollaborationen anstoßen. Natürlich unterzieht sich ein Unternehmen auf diese Weise auch selbst einer Transformation, allerdings ist ein Betrieb, der sich dem gesellschaftlichen Wandel verschließt, nicht auf der Höhe der Zeit und damit für KundInnen nicht so attraktiv wie seine Konkurrenz am Markt. Ganze gesellschaftliche Gruppen, VerbaucherInnen, Mitarbeitende, RegulatorInnen, Unternehmen und auch – ganz aktuell – Finanzinstitutionen bauen immer mehr auf das Thema Nachhaltigkeit und fordern es auch von anderen ein, nicht zuletzt durch ihre Wahl der Geschäfts- und KooperationspartnerInnen. Alles deutet auf einen “Point of no return” für die Entwicklung zur Nachhaltigkeit hin: Es gibt kein Zurück mehr, wenn sich die globale Lage zum Besseren wenden soll.
Unternehmen, die sowohl nachhaltig geprägt sind, als auch nachhaltig wirtschaften, sind generell gesehen erfolgreicher. Nachhaltigkeit zahlt sich auch ökonomisch aus in Geldanlage, Wettbewerbsvorteil und Marge.
Angebot und Nachfrage sind das natürliche Gesetz des freien Marktes, daher zwingt die klare Erwartungshaltung der KundInnen immer wieder Unternehmen dazu, ihre Angebote anzupassen und nicht zuletzt auch entsprechende fortschrittliche Standards in der Produktion einzuführen und Verantwortung zu übernehmen, indem beispielsweise auf Verpackungen aus Plastik verzichtet wird. Das führt dazu, dass nachhaltig denkende Betriebe generell mehr Marge machen und damit auch mehr Gewinn erzielen. Die Ausrichtung des Unternehmens auf Nachhaltigkeit und auch derartiges Wirtschaften, ist also auf vielerlei Weise vorteilhaft: Es geht um Effizienzsteigerung, das positive Image des Unternehmens, dessen Außenwirkung, die dadurch aufgewertet wird und die generelle Mitarbeiterzufriedenheit, die natürlich steigt, wenn die Ziele des Unternehmens zeitgemäß und zukunftsorientiert sind. Gleichzeitig ist dabei eine größere Chance für die Rekrutierung von vielversprechenden (jungen) Talenten gewährleistet.
Aktuell ist Anfang 2024 die Green Claims Directive neben weiteren gesetzlichen Neuerungen für Unternehmen in Kraft getreten, die Greenwashing durch Konzerne vorbeugen soll. Das Ziel ist es, die VerbraucherInnen besser vor unwahren Aussagen zu schützen. Für die Unternehmen bedeutet das, dass Bußgelder drohen, wenn sie sich an diese Weisung nicht halten und umweltbezogene Aussagen treffen, die nicht von externer Stelle auf Korrektheit überprüft wurden und die wissenschaftlich nicht belegbar sind.
Diese Maßnahme ist nur eine Strategie, wie man echte Nachhaltigkeit für Unternehmen erreicht. Generell ist die Ausrichtung des Unternehmens unter Einbezug der drei Säulen der ESG ein guter Tipp, um ein effektives Nachhaltigkeitsmanagement zu erreichen. Diese sehen aus wie folgt:
Nach diesen Kriterien der ESG wird der Status-Quo eines Unternehmens auf seine Nachhaltigkeit hin überprüft. Je besser der Betrieb diese drei Kriterien verinnerlicht, sich durch entsprechende Maßnahmen nach ihnen ausrichtet und darin abschneidet, umso eher erreicht er ein hohes Niveau an Nachhaltigkeit. Zudem gibt es diverse Schritte, die Unternehmen zusätzlich gehen können, um ihre Nachhaltigkeitsstandards zu optimieren:
Das Phänomen der Digitalisierung macht es Unternehmen immer einfacher, durch Innovation mit dem Zeitgeist Schritt zu halten. Durch sie werden zukunftsweisende Technologien für fortschrittlichen Umweltschutz, Ressourcensparsamkeit und generell faires Wirtschaften ermöglicht, allerdings nicht, ohne dass sie dabei einen negativen Einfluss auf die Nachhaltigkeit selbst hat.
Vorteile:
Nachteile:
Gerade der Mitarbeiterzufriedenheit kommt in der heutigen Zeit eine immer wichtigere Rolle zu: Verstärkt durch aktuelle Gesellschaftsphänomene wie den Fachkräftemangel, der unsicheren Rentensituation in der Zukunft für junge Generationen und eine allgemeine Wandlung hin zum modernen Arbeiten, wird Mitarbeitermotivation für das Unternehmen immer wichtiger und zu einem Schlüsselelement sowohl im Büro als auch für den Fortbestand des Betriebs.
Die jungen Generationen als „Millennials“ oder „GenZ” richten andere Ansprüche an ihre ArbeitgeberInnen als es bisher der Fall war. Das betrifft zu großen Teilen auch den Klimawandel, den Umweltschutz und damit auch die Nachhaltigkeit. Diese Faktoren stehen in gegenseitiger Wechselwirkung und sollten von ArbeitgeberInnen keinesfalls unterschätzt werden, wenn das Unternehmen zukunftsfähig bleiben soll. Gerade durch einen modernen Wandel der Arbeitswelt können Digitalisierung und ein stabiles Nachhaltigkeitsmanagement des Betriebs zur großen Motivation der Belegschaft und damit deren fester Bindung an das Unternehmen beitragen.
Nachhaltigkeit wurde und ist im Laufe der Zeit für Unternehmen immer wichtiger geworden. Das spiegelt sich nicht zuletzt in der Produktion, Lieferketten und der generellen Lage der Wirtschaft wider. Wollen Betriebe zukunftsfähig und innovativ bleiben, dann reicht es nicht, das Sortiment in der Kantine nachhaltig umzustellen: Sie sind gut beraten, auch nachhaltig zu wirtschaften. Das ist nicht nur metaphorisch auf die Dienstleistungen bezogen, sondern auch auf den Markt generell. Es sollte darauf geachtet werden, dass die drei Säulen der ESG-Standards in modernen Betrieben erfüllt werden und sich die Nachhaltigkeit auch im unternehmensinternen Code of Conduct als Verhaltenskodex widerspiegelt. Dazu gibt es eine Reihe an Schritten, die ein Betrieb gehen kann, um sich der Thematik des Klimaschutzes und seiner eigenen Nachhaltigkeit, als auch dem nachhaltigen Wirtschaften glaubwürdig anzunehmen. Authentizität ist gerade in der heutigen Zeit in der öffentlichen Wahrnehmung ein Schlüsselelement. Durch vorausschauendes, veränderndes und vernetzendes Geschick und Verhalten wird der Betrieb in der nachhaltigen Transformation gestärkt und gefördert. KlientInnen frequentieren nachweislich solche Unternehmen mehr, die glaubhaften Wert auf Transparenz, gute Arbeitsethik, den Schutz von Menschenrechten, Moral und Nachhaltigkeit legen.
Inhaltsangabe