8 min Zuletzt auktualisiert: 11.10.2023

Update: Apple will mehr Datenschutz gewährleisten

Den App-Store des Kult-Konzerns Apple gibt es bereits seit dem 10. Juli 2008. Damals startete er mit 500 verschiedenen Anwendungen zum Spielen, Arbeiten, Reisen und Kommunizieren. Heutzutage umfasst der App-Store mehr als zwei Millionen Apps für iphones und ipads. Nach Spiele-Anwendungen sind es vor allem die Business-Apps, die bei den Nutzern am begehrtesten sind.

Auch in Deutschland waren die beliebtesten Apps nach Anzahl der Downloads im Februar 2021 die kostenlosen Apps Mario Kart Tour, Zoom Cloud Meetings und der WhatsApp Messenger.

Wie finanziert sich eine kostenlose App?

Kostenlose Apps stellen 90 Prozent der im App-Store angebotenen Anwendungen dar. Genau genommen sind unentgeltliche Apps jedoch nicht kostenlos – denn anstelle eines Geldbetrags zahlt der Nutzer mit der Herausgabe seiner Daten auf dem Smartphone. Daraus können die Anbietenden umfangreiche Profile erstellen und sie gewinnbringend verkaufen. Eine der größten Datenkraken in diesem Bereich stellen die Unternehmen Facebook und Google dar.

Häufig handelt es sich hierbei um personenbezogene Daten. Viele Apps verlangen hierfür den Zugriff auf das Adressbuch, den E-Mail-Zugang, die persönlichen Fotos oder auf die Standort- und Bewegungsdaten. Dabei sind die Daten nicht immer notwendig für die Verwendung der jeweiligen App, sondern werden lediglich zur Erstellung der Nutzungsprofile verwendet.

Nicht ohne Grund steht deshalb so häufig der Datenschutz bei Apps wie WhatsApp, Facebook oder Clubhouse in der Kritik. Dabei gilt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) insbesondere, wenn eine Anwendung sich an Nutzer in der EU richtet und deren personenbezogene Daten in irgendeiner Form verwendet.

Vor allem wenn Personen identifiziert werden können, zum Beispiel über den Namen, die E-Mail-Adresse, IP-Adresse oder die Geräte-ID. Gleichzeitig sind einige Apps dazu in der Lage biometrische Daten des Nutzers abzuspeichern oder private Gespräche aufzuzeichnen.

Die DSGVO verlangt deshalb nach Art. 6 Abs. 1 DSGVO die ausschließliche Nutzung der Daten die für die Erfüllung des Vertrages notwendig sind.

Datenschutz Apple Iphone

Der Apple Konzern betont häufig wie wichtig ihm der Datenschutz seiner Nutzer sei und betonte dies in jüngster Vergangenheit durch verschiedene Upgrades und eine bessere Kennzeichnung. Nichtsdestotrotz gibt es beim iphone noch einige Einstellungen, mit denen jeder Nutzer selbst seine Daten schützen kann. So sollte jeder Apple Nutzer sich unter „Einstellungen – Datenschutz“ einmal umsehen. Hier können für verschiedene Apps die Ortungsdienste, das Tracking, die Analyse oder personalisierte Apple-Werbung auf den Geräten deaktiviert werden. Den meisten Nutzern ist nicht bewusst, dass viele Apps und Programme im Hintergrund auf diese Weise personenbezogene Daten abgreifen und daraus ganze Profile erstellen. Profile, die häufig für personalisierte Werbung eingesetzt werden.

Sind Daten in der iCloud sicher?

Wie der berüchtigte Hacker-Angriff aus dem Jahr 2014 zeigte, sind Daten in der iCloud in keinem Fall sicher. Kriminelle können durch Cyber Attacken von überall auf der Welt in fremde Clouds eindringen und dort Daten und Fotos kopieren. Weshalb auch hier die Login-Daten bestmöglichst verschlüsselt und Sie besser auf andere Backup Möglichkeiten zurückgreifen sollten. Denken Sie daran, immer sichere Passwörter zu erstellen.

Nicht nur deshalb sollten Sie als Unternehmen in jedem Fall auf die Verwendung der iCloud verzichten. Zwar rüstet Apple auch hier stetig nach, aber die iCloud-Verträge weichen immer noch von der in Europa geltenden DSGVO ab. Dies bezieht sich vor allem auf die Definition von personenbezogenen Daten und den Umgang mit den Daten nach Vertragsende.

Wie schützt Apple Daten?

Dabei unterstützt Apple seit Dezember 2020 die Informationspflichten der DSGVO an anderer Front in hohem Maße. Fortan werden im App-Store jeder angebotenen App verschiedene Datenschutz-Kategorien zugeordnet. Die Kategorien werden durch kleine Symbole gekennzeichnet und zeigen, wie die Userdaten der App verwendet werden. Sie sind aufgeteilt in:

  • „Fürs Tracking verwendete Daten“,
  • „Mit dir verknüpfte Daten“ und
  • „Nicht mit dir verknüpfte Daten“

Tracking bedeutet in diesem Fall, dass die App beispielsweise die Daten seiner BenutzerInnen mit den Daten aus anderen Anwendungen zusammenführt oder sie mit Datenbrokern teilt. Datenbroker sind Unternehmen, die weltweit innerhalb des Internets Daten sammeln, kombinieren und wieder weiterverkaufen. Sie verbinden personenbezogene Daten, wie den Namen oder die Adresse, mit Ausprägungen einzelner Merkmale und erstellen Profile für gezielte Werbung.

Nutzer sollten deshalb vor allem in dieser Kategorie darauf achten wie viele Einträge die App anzeigt. Neben „Kontaktinformationen“ und „Kennungen“ ist es vor allem das Tracking der „sonstigen Daten“ die die Weitergabe an Datenbroker miteinbezieht. Je mehr Daten aufgezählt werden, die zum Tracking verwendet werden, desto schlechter steht es um den Datenschutz bei dieser App.

Als verknüpfte Daten gelten alle Informationen, die mit der Identität des Nutzenden verbunden werden können. Dies kann sowohl die Sammlung allgemeiner Kontaktinformationen als auch die vertraulicher Gesundheitsdaten beinhalten.

Die Kategorie der „nicht mit dir verknüpften Daten“ umfasst alle Informationen, die nicht auf den Einzelnen zurückzuführen sind.

Apple veröffentlichte zwar schon in den letzten Jahren die Datenschutzmaßnahmen der einzelnen Hersteller, meist jedoch in Form von langen und unübersichtlichen Texten.

Die neuen Kategorien sollen deshalb vor allem der Transparenz dienen. Und den Usern einen besseren Überblick geben, welche Daten über sie und für welche Zwecke gesammelt werden.

Weitere Informationen über die Art von Daten, die von einigen Apps gesammelt werden, finden Sie hier.

Wie funktioniert Datenschutz bei Apple?

Seit März 2021 gibt es das neue iPhone-Betriebssystem iOS 14.5, welches das Tracking von Daten weiter erschweren soll. Seitdem ist der Zugriff auf die Geräte-ID nur noch mit der expliziten Zustimmung der Nutzer möglich.

Besonders der Facebook Konzern, der großen Profit aus der Profilerstellung seiner Nutzer zieht, protestiert dagegen. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel Apple und Facebook im Streit um unsere Daten.


Quellen:

Unsere Auszeichnungen

DBA Siegel

Unsere Partner


lawpilots GmbH
Am Hamburger Bahnhof 3
10557 Berlin
Deutschland

+49 (0)30 22 18 22 80 kontakt@lawpilots.com
lawpilots GmbH hat 4.6362191958495 von 5 Sternen 2570 Bewertungen auf ProvenExpert.com